X47 Nutzerprofil: Selbständig, IT-Experte, agil, inspiriert, ständige Weiterentwicklung
Unter der Rubrik X47-Nutzerprofil stellen sich X47-Kunden mit Ihrem Way-of Work“ vor. Diesmal ist es Richard Seidl, selbständiger Software-Experte aus Potsdam
Und das sind die Fragen:
- Was machen Sie den ganzen Tag?
- Womit organisieren Sie sich? Welche Tools setzen Sie ein?
- Wie arbeiten Sie? Wie ist Ihre Arbeitsweise?
- Wie gehen Sie mit Terminen um?
- Wie gehen Sie mit Ideen und Aufgaben um?
- Delegieren Sie? Wie halten Sie die Delegation nach?
- Wie halten Sie es mit Gesundheit und Sport? Wie organisieren Sie das?
Was machen Sie den ganzen Tag?
Ich bin seit Jahren in der IT in verschiedensten Bereichen der Software-Entwicklung tätig. Mit Begeisterung erlebe ich den Fortschritt der ganzen Branche und konzentriere mich heute weniger auf die Technik als viel mehr auf die Menschen dahinter, die die Applikationen entwickeln und testen. Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie und in der Natur.
Mein Bestreben ist mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und auch neue Perspektiven aufzumachen – auch in anderen Branchen und Fachrichtungen.
Womit organisieren Sie sich? Welche Tools setzen Sie ein?
Der Weg zu meinem jetzigen Toolset war lang und steinig. Als technikaffiner Mensch hatte ich lange Zeit den Wunsch alles elektronisch zu verwalten. Angefangen mit Palm IIIc, Compaqs iPAQ und dem Nokia Communicator bis hin zu den Stiften von Livescribe, Adonit und anderen. Ich wollte damit meine Aufgaben, Notizen und Gedanken verwalten und das ohne großen Medienbruch. Ich war aber stets von der Bedienung enttäuscht und habe mich schlussendlich auch über mich selbst geärgert, dass ich soviel Zeit damit vertrödle. Dann saß ich eines Tages in einem Vortrag und hörte sinngemäß die Aussage: „Was man mit der Hand schreibt, bleibt im Herzen. Was man tippt, vergisst man gleich wieder“. Der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen und ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich das meiste, was ich aufschreibe, gar nicht digital benötige. Ich hatte nie den Fall wirklich etwas in meinen alten Aufzeichnungen suchen zu müssen, viel wichtiger ist mir das Schmökern in meinen Ideen und Gedanken. So nutze ich nun folgende Werkzeuge (priorisiert):
- Slimline A5 (Inhalt: 3x Notizbücher, 1x Tagesplaner „Classic“, 1x iPad mini)
- trello.com
- Audio Memos (iOS App)
Wie arbeiten Sie? Wie ist Ihre Arbeitsweise?
Mein „Immerdabei“ ist mein Slimeline A5. Es begleitet mich den ganzen Tag und ich nutze darin die Einleger:
- „Gedanken & Mitschriften“ (kariert): Hier kommt alles aus Gesprächen und Besprechungen aus dem Tagesgeschäft hinein, was mir wichtig erscheint. Später arbeite ich die Punkte noch einmal durch und überführe etwaige Todos in meine Aufgabenverwaltung.
- „Zusammenfassungen Bücher, Seminare, Webinare, Kurse“ (kariert): Hier führe Mitschriften zu Ausbildungen und auch zu Büchern, die ich lese. Da die Slimline auch mein iPad mini aufnimmt, habe ich meine Bibliothek immer dabei und kann mir beim Lesen Notizen machen. Diese Zusammenfassungen lese ich regelmäßig um mir Gelerntes wieder in Erinnerung zu rufen und Querverbindungen herzustellen.
- „Coachings, Coachingbriefe“ (kariert): Dieses nutze ich als Arbeitsbuch für Coachingbriefe, die ich abonniert habe und für Coachings, die ich besuche.
- „Tagebuch, Erfolgsjournal“ (Tagesplaner): Hier notiere ich mir täglich Erfolge und schöne Momente und ein paar Gedanken zum vergangenen Tag.
Während der Fahrt nutze ich die iOS App „Audio Memos“ für Sprachaufzeichnungen. Hier fasse ich Hörbücher und Gedanken zusammen. Die App reagiert auf Sprache, nimmt also nur auf, wenn ich etwas sage. Wenn ich die Aufzeichnung abschließe, wird die Memo-Datei zur Transkription geschickt. Diese übernimmt eine Mitarbeiterin von mir – ich bekommen dann postwendend die Datei zugeschickt. Erfahrungen mit elektronischen Diktierprogrammen waren allesamt nicht befriedigend.
Emails checke ich 2x am Tag und dazwischen mache ich das Mailprogramm zu. Jedes Mail wird entweder beantwortet und archiviert, nur archiviert, gelöscht oder in eine Aufgabe überführt und dann gelöscht. Somit bleibt mein Posteingang immer leer. Ein gutes Gefühl :-)
Wie gehen Sie mit Terminen um?
Termine spielen bei mir eine untergeordnete Rolle. Viele sind es nicht und diese merke ich mir meist gut. Dennoch pflege ich einen elektronischen Kalender, der sich mit dem meiner Frau synchronisiert. Das vereinfacht Terminvereinbarungen.
Wie gehen Sie mit Ideen und Aufgaben um?
Aufgaben verwalte ich im Online-Dienst trello.com, das ein flexibles Board mit Spalten zur Verfügung stellt. Ich nutze dort eine Mischung aus GTD und dem Task-Board wie es auch oft in der agilen Softwareentwicklung verwendet wird. Dabei habe ich folgende Spalten definiert:
- Incoming
- This Week
- Today
- Backlog pro Projekt
- Done
In „Incoming“ landen alle neuen Aufgaben, die ich in die einzelnen, priorisierten Backlogs verschiebe. Am Anfang der Woche wähle ich zwingend von oben, d.h. der höchsten Priorität, aus den Projekt-Backlogs Aufgaben aus und verschiebe sie in „This Week“. Das zwingt mich zur Selbstdisziplin, die „wichtigen“ Aufgaben zu erledigen, nicht die „dringenden“. Täglich in der Früh wandern ein paar Aufgaben von „This Week“ nach „Today“ und am Ende des Tages freue ich mich über die erledigten Aufgaben, die ich nach „Done“ verschiebe.
Ein weiteres Trelllo-Board nutze ich zusammen mit meiner Frau als Leseliste mit dem Spalten „Bücher zu kaufen“, „Bücher zu lesen“, „Bücher gelesen“. So haben wir den Überblick und können uns gegenseitig Tipps geben.
Delegieren Sie? Wie halten Sie die Delegation nach?
So viel es geht! Ich möchte mich stets auf die wichtigen Dinge konzentrieren können, die mir Spaß machen und mich vorwärts bringen. Daher verwende ich zwei Mechanismen: Aufgaben, die wiederholt anfallen, versuche ich zu automatisieren (delegieren an die Maschine). Aufgaben, die jemand besser oder schneller machen kann als ich, delegiere ich. So habe ich viele Arbeitsabläufe auf meinem Mac automatisiert und nutze z.B. Dienstleister für die Transkription meiner Sprachaufzeichnungen oder für die Korrektur meiner Texte.
Wie halten Sie es mit Gesundheit und Sport? Wie organisieren Sie das?
Sportlich gibt es für mich noch viel Potential nach oben ;-) Ich gehe sehr unregelmäßig etwas joggen. Konsequent schaffe ich es, täglich um die Mittagszeit einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Das hat mein Wohlbefinden merklich gesteigert.
Um mich geistig gesund zu halten, habe ich vor einigen Jahren den TV-Konsum eingestellt. Ich lese viel und nutze Zeiten im Auto für Hörbücher und Podcasts. Seit ein paar Wochen meditiere ich gelegentlich, was mir ebenfalls sehr gut tut.
Ich versuche mich bewusst zu ernähren. Wir versuchen möglichst viel selbst zuzubereiten mit Zutaten aus dem Garten und bekannter Herkunft.
Woran ich aktuell arbeite
- Fokussierung: ich möchte mich mehr auf eine Tätigkeit konzentrieren können. Noch habe ich es nicht geschafft, Unterbrechungen zufriedenstellend abzustellen.
- Aufräumen“: Damit meine ich nicht die Ordentlichkeit – die habe ich – sondern die Sammelei einzudämmen und Dinge, die ich lange nicht mehr verwendet habe und wohl auch nie mehr nutzen werde zu verkaufen, verschenken oder einfach wegzuwerfen.
Ich freue mich über Kontakte, Feedback, Rückfragen, Anmerkungen und Erfahrungen: contact@richard-seidl.com / http://www.richard-seidl.com
Hallo! Ein wiedermal sehr interessantes Profil (tolle Idee!!!). Ich nutze auch einen Slimline A5. Den Aspekt mit dem iPad Mini find ich sehr interessant. Stecken Sie dies in das Einsteckfach auf der linken Seite (passt es da rein?) oder befindet es sich „lose“ im Timer? VG M.Wiener
Das iPad-Mini kann man links in die fliegende Wand stecken, aber es passt auch rechts in das geschlossene Fach – hier ist es sicherer.
Das Gute – das Lede bietet dann auch einen guten Schutz.
Sie könnten das iPad für einen kleinen Inhouse-Transport schnell links einschieben, wenn Sie dann länger unterwegs sind, lohnt sich das einschieben in die rechte Tasche. Links eingeschoben könnte das iPad schon herausfallen, wenn es dumm läuft ….
Das ist ja der Hammer!!! Dann steht mein nächster Kauf fest!
Vielen Dank. Ich stecke das iPad mini hinten in die Tasche. Da passt es genau rein. Ich hatte zuerst die Sorge, dass die letzte Feder das iPad zerkratzen könnte. Das hat sich aber als unbegründet herausgestellt. Viele Grüße, Richard Seidl
Guten Tag Herr Seidl,
danke für Ihre spannenden Einblicke, und danke auch an Herrn Büttner, diese Einblicke zu ermöglichen.
Eine Frage zu „Audio Memos“. Sie schreiben: „Wenn ich die Aufzeichnung abschließe, wird die Memo-Datei zur Transkription geschickt.“ Kann man einstellen, dass dies automatisch geschieht? Oder müssen Sie – wie bei der vorinstallierten iPhone-App – das Versenden der Mail inkl. Eingabe der Mailadresse von Hand anstoßen?
Beste Grüße
Frank-Michael Rommert
Hallo Herr Rommert,
Audio Memos bietet die Option die Datei automatisch zu versenden, sobald man die Aufzeichnung mit „Fertig“ beendet. Die Datei kann dabei entweder automatisch per Mail versendet werden oder in die Cloud (FTP, WebDAV, Dropbox, Evernote, Google Drive, OneDrive, Box) geladen werden. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es diese Funktion als In-App-Kauf.
Viele Grüße und schönes Wochenende
Richard Seidl
Danke für die Info, Herr Seidl. Hab die App in die In-App-Funktion daraufhin gekauft und erfolgreich getestet. Wird für mich nützlich sein. Überhaupt sind Sie ein gut organisierter Mensch. Danke nochmals für Ihre Anregungen! Beste Grüße, Frank-Michael Rommert